Donnerstag, 20. Dezember 2007

Morgen gehts los

Meine versprochene Erzählung der Weihnachtsfeier und des Ausfluges nach Åsgårstrand ist dann doch ausgeblieben, aber dieses Versäumniss werde ich jetzt beheben.
Wir habe zuerst mit den Geschenken angefangen und beschlossen, dass das Essen danach kommt. Also gings ans Auspacken, ich war schon ganz gespanntl, was der Weihnachtsmann mir mitgebracht hat. Für mich gab es ein sehr schönes Bild von Lena, also kein Bild auf dem Lena abgebildet ist, sondern eins von ihr gemalt, das gefällt mir sehr gut, sie hat es in einem Stil gemacht, den ich sehr gerne mag, vielleicht stelle ich ein Bild in mein Fotoalbum, damit ihr genau seht, was ich meine. Dann gab es noch eine schöne Kette mit lilanen Herzen und eine Schlafanzughose, in die ich mich schon länger verliebt hatte. Weiß mit roten Herzen. Ich weiß, das ist ein bisschen verträumt und richtig weiblich, aber ich mags. Ein bisschen Romantik ist ja nicht verkehrt. Lena brachte der Weihnachtsmann neue Bettwäsche, da sie nicht gerne in der alten, schon seit mindestens 15 Generationen von Fredsarbeidern existierenden, Betwäsche schlafen wollte, was ich sehr gut verstehen kann. Ich habe ja jetzt auch meine eigene Bettwäsche und sogar meine eigene Bettdecke, die kam ja mit dem Auto mit. Aber der Weihnachtsmann wollte nicht nur einfach was schencken, sondern auch noch ein bisschen kreativ sein. Deshalb hat er mit Textilfarbe noch Erdbeergelee auf das Bettdeckenbezug und auf den Kopfkissenbezug geschrieben. Dabei ist aber noch etwas scheif gegangen. Plötzloch stand auf dem Kopfkissenbezug Erdberg, und wer jetzt das Wort Erdbeergelee vor seinem inneren Auge hat, der merkt, aha da hat sie ein E vergessen und tatsächlich mein alter Ego aka Weihnachtsmann hatte nicht das ganze Wort vor Augen und hat ein E vergessen, aber kein Problem, also zumindest nach 10 Minuten unkontrollierbarer Wut. Also habe ich einfach noch ein E unter das andere E gesetzt und das Gleiche auch noch mal beim doppel E bei Gelee. Da habe ich gerade noch einmal die Kurve bekommen. Dann gab es Essen. Nudeln mit Römmesoße, Shrimps, zur Feier des Tages und Erbsen. Außerdem Salat mit Tomaten und Feta. Das war ein richtiges Festmahl. Ein schönes Weihnachtsfest.
Der Ausflug am nächsten Tag war auch schön, auch wenn das Wetter nicht so super war, aber es war schön mal wieder ein bisschen länger einfach an der frischen Luft spazieren zu gehen. Viel mehr gibt es jetzt dazu auch nicht zu erzählen.
Dann fing die letzte Woche an. Die Temperaturen sind übrigens noch weiter gefallen, jetzt hat es morgens an manchen Stellen -20 Grad, dass ist schon sehr kalt, aber anfühlen tut es sich gar nicht kalt. Es fühlt sich nicht wie -20 Grad an, aber es ist auch absolut windstill, dass ist bestimmt auch ein Grund. Die Tag bei der Arbeit vergingen. Am Montag habe ich außerdem 14 Studen gearbeitet. Direkt nach der Schule habe ich noch von 15 bis 22 Uhr gearbeitet, aber ich fnad es gar nicht anstrengend. Am Dienstag habe ich Lena nach T. gefahren und sie ist nach Oslo gefahren und von da am Mittwoch weiter nach Berlin geflogen. Ich bin also seit Dienstag Nachmittag alleine in Andebu, alleine in Fredsarbeiderhus, aber ich wusste mich schon zu beschäftige. Am Mittwoch habe ich ein norwegisches Konto eröffnet, Weihnachtsgrschenke gekauft und alle Weihnachtsbriefe und Weihnachtspäckchen fertig gemacht.
Heute habe ich dann alle Weihnachtspost abgeschickt. Es ist zwar schon zu spät und die Briefe kommen vermutlich nicht mehr rechtzeitig zu Weihnachten an, aber was solls, nach Weihnachten ist vor Weihnachten.
Außerdem war heute Julespill. Ich war eine sau. Was im Deutschen Schwein bedeutet, ist im norwegischen Schaf. Sau = Schaf. Gesprochen ungefähr so: "saüüüü".
Das hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht und da ich auch Blockflöte gespielt habe, es ist ein Ros entsprungen, für alle Weihnachtslied interessierten, fanden alle, dass ich das coolste Schaf war, das sie je gesehen haben. Also ihr seht, selbst in der Rolle als Schaf bin ich nicht an coolness zu übertreffen, ihr wisst schon, dass ich das jetzt nicht ernst meine? Aber es hat irgendwie gerade in meinen Schreibfluss gepasst.
Morgen ist nicht mehr so richtig Schule, weil die meisten Schüler heute nach dem Julespill schon mit ihren Eltern nach Hause gefahren sind. Viele Eltern haben extra die teilweise lange Anfahrt auf sich genommen und sind zur Schule gekommen, um ihre Kinder beim Julespill zu bewundern. Deswegen ist morgen vermutlich nicht mehr so viel los.
Um 17.45 Uhr geht mein FLug nach Bremen und dort werde ich vom Flughafen in die Stadt fahren und mich in der Stadt rumtreiben, natürlich ohne Klauen und Randale, bis meine lieben Eltern mich abholen und wir weiter an die Ostsee fahren, ins Stranddorf, wo wir dieses Jahr Weihnachten verbringen werden. Eingetlich wie die letzten Jahre auch.
Zum Flughafen fahre ich mit einem Schüler im Taxi. Joachim fliget nach Hause, was in seinem Fall Mo i Rana ist, ein Dorf, ungefährt genau in der Mitte Norwegens. Sein Flug geht um 17 Uhr, also werde ich vorraussichtlich morgen viel Zeit mit warten verbringen, aber das ist schon in Ordnung, ich bin mit Literatur und Musik ausgestattet, was braucht es mehr?

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