Mittwoch, 31. Oktober 2007
Walfangs museet Sandefjord
Heute war wieder friluft mit Gruppe 3 aber es gab nicht so viel frische Luft wie sonst, sondern heute gab es mehr muffige Museumsluft. Wir waren im Walfangmuseum in Sandefjord. Dafür fuhren wir mit dem Schulbus bis Tønsberg (Oh wie ich diese Stadt hasse, also nur des Namens wegen, weil ich wegen diesem blöden norwegischen ö nur für T... ah schon wieder, immer auf die norwegische Tastatur umschalten muss, also ich könnte es ja auch eindeutschen, aber ein bisschen Authenzität muss man sich schon bewahren), so jetzt zurück zum Thema, also wir fuhren in die eben genannte Stadt und von dort mit dem Zug nach Sandefjord. Die Zugfahrt dauert ungefähr 10 Minuten, aber für die Schüler ist es ein großer Spaß Zug zu fahren. Also in Sandefjord angekommen, nach einer gar nicht so langen und gar nicht so anstrengenden Zugfahrt ging es auf direktem Weg zum Walfangmuseum. Man habe ich mich darauf gefreut (Ironie, spielt an dieser Stelle eine wichtige Rolle, also aufgepasst). Also zum Museum. Dieses Museum besteht aus zwei Räumen. In einem Raum ist die Geschichte des Walfangs beschrieben, zur Info, T... (nein ich schalte nicht um, mehr sie oben) und Sandefjord sind die Walfanghauptstädte von Norwegen, auch wenn der Walfang nicht mehr kommerziell betrieben wird. So der eine Raum also mit der Geschichte, der andere voller ausgestopfter Tiere, ein paar Vögel, ein paar Babywale, ein Eisbär mit einem kleine Eisbärbaby, ach wie schön "Wiebke hast du schon den kleinen Babyeisbären gesehen" "Ja habe ich, aber ich mag nicht so gerne tote und ausgestopfte Tiere" ... kein Kommentar. Die Norweger haben eben doch ihre ganz eigene Einstellung zu totem Tier. Zum Abschluß gabs dann noch einen schönen Film aus dem Jahre 1966. Dieser Film, ja wäre er von einer Partei, man könnte ihn als Propagandafilm einstufen, vorallem weil im Jahr darauf der Walfang verboten wurde und das wurde bestimmt schon im Jahr 66 diskutiert. Also zuerst sieht man, wie sich die Seemänner von ihren Kinder und Familien verabschieden, sehr dramatisch, dann machen sie sich auf ihren Weg. Sie fangen Wale, die Wale werden mit einer riesigen Zange am Schwanz ins Boot gezogen und während sie ins Boot gezogen werden, steht rechts und links ein Norweger und schlitzt mit einem sehr scharfen Messer den Wal auf. Dann wird mit Hilfe eines Kranes und eines weiteren Norwegers mit einem scharfen Messer die Fettschichten abgezogen, als ob man einem Kanikel das Fell über die Ohren zieht. Dann wird das Fleisch zerteilt, und so weiter und so fort. Ich weiß nicht, ich glaube der Film zeigt ungefähr 5 Mal wie so ein Wal zerteilt wird. Okay es gehört vielleicht zur Kultur und ob so ein großer Unterschied zwischen einer Kuh essen und einem Wal essen besteht? Nur weil der Wal durch Free Willy vielleicht vermenschlicht wurde und die Kuh bei Schweinchen Babe nur eine Nebenrolle spielt? Also das soll jetzt kein Manifest für den Walfang werden, aber in Norwegen etwas gegen den Walfang zu sagen ist etwas kompliziert, vorallem wenn die Leherin die vor einem steht stolz von ihrem Vater erzählt, der auf einem Walfangboot gearbeitet hat und man dazu kaum norwegisch spricht und eine Diskussion über die Fürs und Widers des Walfangs auch in Englisch kaum bewältigen kann, dann muss man auch mal einsehen, dass es vielleicht besser ist, einfach auch mal nichts zu sagen und einfach hinnehmen, also so habe ich es zumindest gemacht. Einfach fertig schauen, sich in Erinnerung rufen, dass der Film 40 Jahre alt ist, dass wir in Norwegen sind, dass es zwar noch Walfang gibt, aber nicht mehr in dem Ausmaße wie in den 1960ern und dass, welches Land war es doch gleich, Island? Den Walfang, kaum nach dem sie ihn wieder erlaubt hatten, unter internationalem Protest, ihn auch gleich wieder eingestellt haben, offizieller Grund: zu wenig Nachfrage. Also soviel zum Walfang für Heute, mal schauen ob ich heute Nacht von kleine Babywalen und Einsbären träume.
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